Christlich Single sein – Herausforderung oder Geschenk?
Jeder, der in der christlichen Gemeinde unterwegs ist, hat mit Herausforderungen zu kämpfen. Der Glaube gibt uns jedoch die Kraft, die wir benötigen, um diese zu bestehen: Das Vater Unser und starke Gebete sind nur zwei der Möglichkeiten, die sich uns bieten. Viele Menschen möchten den täglichen Kampf und die Herausforderungen des Lebens aber nicht alleine bestehen. Sie wünschen sich einen Partner oder eine Partnerin, mit der sie diesen Umständen nicht alleine gegenüberstehen. Wer schon länger auf der Suche ist, aber niemand Passendes findet, ist womöglich entmutigt oder gar verzweifelt. Doch wie ist das christliche Singlesein im Kontext der Bibel zu betrachten, und welche Chancen ergeben sich daraus?
Singles in biblischem Kontext
Als christliche Vorbilder können Personen aus der Bibel dienen. So wird von Jesus Christus nirgendwo berichtet, dass dieser jemals verheiratet war. Ob dies wirklich so war oder nicht, weiß man nicht – doch mit Sicherheit war sein Leben voller Selbstaufopferung eines, das viele potenzielle Partnerinnen abgeschreckt haben könnte. Jeden Tag auf Reisen, keine feste Bleibe – dies sind mit Sicherheit keine idealen Bedingungen für eine dauerhafte Partnerschaft.
Auch zu Beginn der biblischen Geschichte steht ein Single: Adam. Dieser war zumindest einige Zeit alleine im Garten Eden unterwegs, bis Gott ihm die Frau schuf, die er sich so sehr wünschte. Dies gab ihm jedoch die nötige Zeit, sich selbst und seine Umgebung besser kennenzulernen. So legte er den idealen Grundstein für die spätere Beziehung. Starke Gebete waren ihm mit Sicherheit auch eine große Hilfe, um in dieser Zeit besser zurechtzukommen.
All diese genannten Personen (und mit Sicherheit noch viele weitere) empfangen das Single-Sein wahrscheinlich sowohl als Herausforderung oder als Geschenk – doch welche Vor- und Nachteile hat dieser Beziehungsstatus?
Single sein als Herausforderung
Dennoch ist es nicht immer leicht, alleine zu sein. Auch die Bibel sagt in Prediger 4,11-12 (Hoffnung für alle): "Wenn zwei in der Kälte zusammenliegen, wärmt einer den anderen, doch wie soll einer allein warm werden? Einer kann leicht überwältigt werden, doch zwei sind dem Angriff gewachsen." Dies unterstreicht, dass man als Single gelegentlich mit ganz speziellen Herausforderungen zu kämpfen hat – auch innerhalb der christlichen Gemeinde.
Im Vater Unser etwa lehrte Jesus uns beten: "Gib uns heute das Brot, das wir brauchen." Diese einfache Bitte an Gott schließt mehr ein, als nur das buchstäbliche Brot. Es kann auch bedeuten, dass wir uns von Gott das Alltägliche erbitten – grundlegende Dinge, die uns vielleicht manchmal selbstverständlich erscheinen mögen. Als Single in der christlichen Gemeinde verspürt man manchmal den Wunsch nach Beziehung als genau das: etwas Grundlegendes, was wir zum Leben brauchen wie das tägliche Brot. Und das wird uns immer bewusster, je mehr wir uns mit diesem Gedanken auseinandersetzen.
Wer in der Trauer über das Alleinsein versinkt, bekommt auch im Alltag Probleme. Gedankliche Abwesenheit oder ein schlechtes Gemüt sind nur zwei der Aspekte, wie das Single-Dasein unseren gewohnten Tagesablauf beeinträchtigen kann. Dennoch ist es wichtig, sich von solchen Gedanken nicht überwältigen zu lassen. Innerhalb der christlichen Gemeinde können wir Trost und Zuspruch finden. Starke Freundschaften ersetzen eine Beziehung vielleicht nicht zu 100 Prozent, doch das müssen sie auch gar nicht. Feste Freundschaften sind wie ein sicherer Boden, auf den wir uns verlassen können – auch wenn die Turbulenzen des Lebens uns einmal ins Wanken bringen.
Die Vorteile des christlichen Singlelebens
Das Alleinsein in der christlichen Gemeinde mag zwar eine Herausforderung sein. Dennoch bringt sie nicht nur Nachteile mit sich. Wer beispielsweise keinen Partner oder keine Partnerin hat, ist flexibel und kann sich so besser um andere kümmern – ein großes Zeichen christlicher Nächstenliebe. Während man in einer Beziehung die Freizeit in der Regel mit dem Partner oder der Partnerin teilt, kann man als Single völlig ohne Ablenkung an starken Gebeten und der Beziehung zu Gott arbeiten. Beispielsweise kann man sich gedanklich noch intensiver damit auseinandersetzen, was das Vater Unser im eigenen Leben so bedeutungsvoll macht. So kann man in starken Gebeten völlig aufgehen und sich dem Selbststudium widmen.
Zudem hat man in dieser Zeit die Möglichkeit, sich auf sich selbst zu konzentrieren und zu sich zu finden. Denn nur, wenn man weiß, was man selbst im Leben erreichen und haben möchte, kann man auch eine glückliche Beziehung führen. Daher ist es wichtig, das Singlesein zu nutzen, um in starken Gebeten zu verweilen und eine ideale Grundlage für spätere Zeiten zu legen. Wer diese Zeit gut nutzt, wird die spätere Beziehung wahrscheinlich umso mehr genießen.
Fazit
Egal, ob in der heutigen Zeit oder in der biblischen Historie: Christliche Singles hatten schon immer mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen. Auch, wenn es nicht immer leicht ist: Sehen Sie das Singleleben in erster Linie als Chance! Als Chance, zu sich selbst zu finden, an seinen Freundschaften zu arbeiten und eine Persönlichkeit zu entwickeln, die aus innerer Stärke entspringt. Dann wird es früher oder später auch mit einer Beziehung klappen. Ganz bestimmt!
Diese Ratgebertexte können auch interessant für Sie sein:
Bildquelle:https://pixabay.com/de/photos/kreuz-herz-jesus-christus-symbol-4471977/